Medizinische Hilfe Rio Quiquibey April 2011

April 2011 - Wieder wurde ein pünktlicher Start durch die Regenzeit verhindert, wieder einen Tag einfach nur warten und hoffen, dass der Fluss sinkt. Das bewährte Team der Fundacion Salud del Rio Beni bestehend aus: Dr. Alan Druh (Arzt), Antonio(Apotheker und Motorista), Nicolas Cuatalero(Übersetzer), Fatima Güzman wurde diesmal verstärkt durch Bernardo Greilberger Alvarez(Arzt am Hospital San Buena) und Guillermina Yauripara(Krankenschwester Hospital San Buena).

Zunächst besuchten wir die Dörfer, welche wir wegen des Tuberkulosenotfalls während der letzten Tour nicht mehr behandeln konnten. Gleich in Bisal ein Schockmoment. Eine Dreijährige streckt uns ihre kohlrabenschwarze, mit offenen von Fliegen übersäten Brandwunden bedeckte rechte Hand entgegen. Verkohlter Unterarm - wie konnte die Kleine das überleben?! Zum Glück stellt sich beim genauen Hinsehen heraus, dass die Schwärze nicht vom Verbrennen herrührt, sondern vom "Bi". Eine pflanzliche Substanz mit heilsamer Wirkung, die auch gegen böse Geister hilft. Das Mädchen hatte in einen Topf mit kochender Suppe gelangt. Reinigen, Wundsalbe, abdecken und ein Trostbonbon - vielmehr können wir nicht tun.

In den nächsten drei Tagen werden wir 5 weitere Dörfer kostenlos besuchen. Dank unserer Krankenschwester kann auch wieder geimpft werden. Ich assistiere ihr die nächsten Tage, wiege und vermesse und erledigte den Schreibkram. Bei den ganz neu geborenen erstelle ich quasi die medizinische Geburtsurkunde. Irgendwie schon ein schönes Gefühl. Immer wieder stoßen wir auf mangel-/unterernährte Babys. Gilli bemüht sich geduldig, den Müttern zu erklären, wie sie mit den vorhandenen Ressourcen dagegen ankommen können. Vielleicht sollten wir in Zukunft ein Ernährungsprogramm und ein Anbauprogramm für Gemüse ins Leben rufen. Die Lösung des Problems liegt wirklich vor der Haustür - Gewohnheit und fehlendes Wissen sind die Ursache.

Alan und Bernardo haben ebenfalls alle Hände voll zu tun, wie immer vor allem mit äußeren und inneren Infektionen. Nach der Sprechstunde wartet dann wieder das Zahnputzprogramm auf die Schulkinder.